Intervention

Das Kompetenzzentrum Intervention der KGV leitet die Organisation der Brandbekämpfung im gesamten Kanton Freiburg. Zum 31.12.2021 umfassten nahezu 58 kommunale oder interkommunale Feuerwehrkorps, einschliesslich 9 Betriebsfeuerwehren insgesamt 3’859 Angehörige der Feuerwehr. Unter der Leitung des kantonalen Feuerwehrinspektors kümmert sich das Kompetenzzentrum um fachliche Regeln und die Einsatzdoktrin, um die kantonale Ausbildung der AdF, sowie um die finanzielle Unterstützung der Gemeinden zur Ausrüstung der Feuerwehren mit Material und Gerät. Ferner vertritt das Kompetenzzentrum den Kanton Freiburg in interkantonalen und nationalen Instanzen.

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Videobotschaft : Martin Helfer, Kantonaler Feuerwehrinspektor

Höhepunkte

Gesetz zur Brandbekämpfung und Hilfeleistung (BBHG)

Das Jahr 2021 wird in Erinnerung bleiben als das Jahr, in dem das neue Gesetz über die Brandbekämpfung und Hilfeleistung (BBHG) vom Grossen Rat angenommen wurde. Auf Druck verschiedener Gemeinden verlangte der Grosse Rat 2016 eine Reform der Organisation des Feuerwehrwesens im Kanton Freiburg. 2017 wurden die Arbeiten zur Revision des Kapitels 5 des KGVG aufgenommen. Im Jahr 2020 hat der Staatsrat den Vorentwurf zum BBHG angenommen und dem Grossen Rat zur Konsultation unterbreitet; dieser verabschiedete ihn am 26.01.2021 nahezu einstimmig.

Die per 1. September eingesetzte provisorische kantonale Kommission für Brandbekämpfung und Hilfeleistungen (BBHK) validierte in der Folge die gemacht Risikoanalyse und die operative Karte mit den Ausrückstandorten, legte die Standards und die entsprechenden Dotationen fest.

Die Konferenz der Oberamtmänner präsentierte die institutionelle Aufteilung der prov. BBHK und dem Staatsrat, welcher diesen Vorschlag bestätigte.

Sanitätsdienst zur Unterstützung (SDU)

2021 konnte der SDU operativ in Betrieb genommen werden, und er hat sich bereits bei mehreren Einsätzen bestens bewährt. Der SDU hat zum Ziel die Durchhaltefähigkeit der Einsatzkräfte auf dem Schadenplatz zu fördern. Medizinische Kontrollen und entsprechende Massnahmen wie die Versorgung mit Flüssigkeit und Nahrung soll den Einsatzkräften Sicherheit und längere Einsatzfähigkeit ermöglichen. Das Fahrzeug mit Anhänger ist in der Feuerwehrkaserne Villars-sur-Glâne stationiert und wird von dort aus im ganzen Kanton eingesetzt.

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COVID-19

Auch 2021 war geprägt vom Coronavirus. Der Kantonale Führungsstab Feuerwehr COVID-19 beobachtete und beobachtet weiterhin die Situation und erarbeitet bei Bedarf Empfehlungen und Weisungen. Zu Beginn der Impfkampagne konnte in Zusammenarbeit mit den Impfzentren die priorisierte Impfung von AdF durchgeführt werden, was insbesondere die Verfügbarkeit tagsüber innerhalb der Stützpunkte und Feuerwehren sicherstellen sollte. Die Lage ist aktuell immer noch nicht einfach; aber wir haben auch gelernt damit umzugehen. Die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren war zu jeder Zeit gegeben, so dass die Freiburger Bevölkerung immer auf kompetente und rasche Hilfe zählen konnte und kann.

Beschaffungen

Im Laufe des Jahres 2021 haben einige Feuerwehrkorps neue, kantonal standardisierte Fahrzeuge erhalten; diese wurden laufend gebaut. Es handelt sich um 4 Tanklöschfahrzeuge, 1 Einsatzleiterfahrzeug STP und 2 Zugfahrzeuge. Aufgrund der Coronakrise kam es leider zu Problemen in der Lieferkette, so dass die geplanten Ausliefertermine leider verschoben werden mussten.

Das Fahrzeug für Einsatzleiter STP wurde am 12.11.2021 für Glâne-Centre geliefert. Eine Arbeitsgruppe hat die Erfahrungsrückmeldungen der Nutzer der Fahrzeuge, die 2018 geliefert worden sind, gesammelt und ausgewertet. Gestützt darauf wurde ein guter Gesamtkompromiss mit vertretbarem ökologischem Fussabdruck gefunden und von der Direktion genehmigt. Es handelt sich um einen Toyota RAV4, Hybridfahrzeug.

In Châtel-St-Denis wurde am 29.9.2021 eine offizielle Einweihung der Fahrzeuge organisiert, die bereits geliefert worden waren. Die Feier konnte im Vorjahr aufgrund der Coronapandemie nicht stattfinden.

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Es wurden 14 neue Fahrzeuge, sowie ein Fahrzeug mit Anhänger (für den SDU) präsentiert.

Folgende Fahrzeuge hat die KGV zusammen mit den Herstellern im Jahr 2021 geliefert:

  • 2 Fahrzeuge Materialtransport im Januar für die FW Gurmels und FW GTS
  • 1 Autodrehleiter im Juni, für den Stützpunkt Vivisbach in Châtel-St-Denis
  • 1 Fahrzeug plus Anhänger für den SDU, MB Sprinter 316, im Juli nach Villars-sur-Glâne
  • 1 Fahrzeug für Einsatzleiter STP, im November, Toyota RAV 4 Hybrid, nach Romont
  • 4 Tanklöschfahrzeuge, am 18. November nach Jaun und Gurmels, bzw. am 9. Dezember nach Vully und Saane-Nord
  • Die 2 Zugfahrzeuge haben leider etwas Verspätung; sie werden am 2. Februar 2022 geliefert an CSPi Basse-Veveyse und Semsales-La Verrerie.

Grosse Schadenereignisse

Auch das Jahr 2021 hat uns eine Reihe von Interventionen beschert; insbesondere in Erinnerung bleiben mehrere Wellen von Unwettern im Sommer. Im Juni und Juli ereigneten sich heftige Gewitter und gingen Abend für Abend über verschiedene Regionen des Kantons nieder. Es folgten zahlreiche Überschwemmungen, Schlammlawinen und gewaltige Hagelunwetter (z.B. in der Region Bulle, am 20. Juni 2021), und einige Tage später stieg auch der Wasserpegel der Seen an.

Bemerkenswerte Zusammenarbeit zwischen Intervention und Prävention der KGV.

In Zusammenhang mit der Hochwasserlage des Neuenburger- und des Murtensees konnte die Prävention den Einsatzkräften Karten mit der möglichen Entwicklung und Ausbreitung der Hochwasserlage erarbeiten. Die Karten simulierten den steigenden Pegelstand und die damit verbundenen überschwemmten Zonen.  Dies ermöglichte den Einsatzkräften, gezielte Schutzmassnahmen zu ergreifen und die verfügbaren Ressourcen gezielt am richtigen Ort einzusetzen.

Grosse Schadenereignisse

Da sich die Situation der COVID-Pandemie laufend ändert, werden die Hygiene- und Schutzmassnahmen (Tragen von Nitril-Handschuhen und Masken, Desinfektion von Material und Fahrzeugen) beibehalten, sowohl in den Feuerwehrkasernen, im Einsatz und bei den Übungen. Der KFSFW überprüft die Entwicklung der Lage Woche für Woche, um die kantonale Verfügbarkeit jederzeit zu gewährleisten.

Nachfolgend einige Einsätze, die den Kanton Freiburg 2021 geprägt haben:

1. April 2021: ein Dachstockbrand bricht mitten in der Nacht aus in Vuisternens-en-Ogoz, mit starker Rauchentwicklung. Es sind grosse Schäden zu beklagen, trotz der Arbeit der Einsatzkräfte, die gegen ein Feuer anzukämpfen hatten, das im Dach schwelte, unter den Solarpannels, die nahezu die gesamte Dachfläche bedeckten.

12. August 2021 : Alarm wegen eines Feuerausbruchs in einer Alphütte, die Einsatzkräfte finden jedoch eine komplexe Situation vor. Das Feuer hat sich unter dem Blechdach entwickelt, das das alte Schindeldach überdeckte.

Bei diesem Einsatz wurde der Sanitätsdienst zur Unterstützung (SDU) zum ersten Mal eingesetzt, zugunsten der Einsatzkräfte.

Am 21. August 2021 entwickelt sich in Rueyres-les-Prés das Feuer eines Balkongrills zu einem Dachstockbrand.

2021 wurde die Feuerwehr für insgesamt 337 Brandeinsätze aufgeboten. Das sind 30 Einsätze mehr als im Vorjahr.

Im Bereich der Elementarereignisse waren es ca. 574 Einsätze, bei denen insgesamt 12’300 Einsatzstunden geleistet wurden. Dabei handelt es sich um einen beachtlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, d.h. fast eine Verdoppelung der Einsätze und 9’600 Einsatzstunden mehr als 2020.

Am 21. Oktober 2021 wurde die Feuerwehr wegen Ammoniakgeruch in der Futtermühle Flamatt alarmiert. Die Situation vor Ort war äusserst kritisch: Es mussten 2 Silos gänzlich entleert werden mit grössten Vorsichtsmassnahmen während der ganzen Aktion, um die Entweichung von grösseren Mengen an toxischem und explosivem Gas unter Kontrolle zu halten.

Am 19. November 2021 breitet sich in Villaz-St-Pierre der Brand eines Autounterstands rasch aus bis zum Dach.

Einige Zahlen

Anzahl Einsätze / Mobilisierungen

2445

Anzahl Einsätze / Mobilisierungen

Für 2021 ist ein leichter Anstieg der Alarme festzustellen. Die Freiburgischen Feuerwehren wurden von der Einsatz- und Alarmzentrale (EAZ) der Kantonspolizei 2’445 mal alarmiert. 36 % dieser Mobilisierungen waren automatische Alarme, von denen knapp ein Drittel annuliert wurde, weil es sich um Fehlalarme handelte. Die Einsätze für Öl- und Chemiewehr bleiben auch zahlreich – zwar mit leichtem Rückgang im Vergleich zu 2020 – sie machen 12% der Alarme aus. Der Lockdown aufgrund von COVID-19 hatte einen Rückgang des Verkehrs zur Folge und somit auch weniger Alarme für Öl- und Chemiewehr.

Anzahl Feuerwehrkorps

58

Anzahl Angehörige der Feuerwehr

3859

Ausbildung Feuerwehr

Ganze 66 Kurse waren für 2021 geplant. Davon wurden 62 durchgeführt, um dem Bedarf an kantonaler Feuerwehrausbildung im Kanton Freiburg gerecht zu werden.

Wir haben das im Jahre 2020 eingeführte Covid-Schutzkonzept beibehalten. So konnten wir den Gesundheitsschutz unserer Teilnehmer, Instruktoren, Ausbilder und Mitarbeiter des Ausbildungszentrum Châtillon (AZCh) gewährleisten, dank der Mitwirkung aller. Dem Departement Intervention wurde kein einziger Ansteckungsfall gemeldet.

65 Instruktoren und 34 Ausbilder stehen im Dienst der kantonalen Ausbildung und vermitteln ihr Knowhow mit Leidenschaft und Sorgfalt, damit die Ziele der verschiedenen Kurse des Jahresprogramms erreicht werden.

Sieben neu ausgebildete Instruktoren wurden im 2021 Jahr anlässlich des Kommandanten- und Instruktorenrapports am 17. November 2021 nominiert. Wir wünschen ihnen viel Freude und grosse Genugtuung in dieser neuen Funktion.

AZCh (Ausbildungszentrum Châtillon)

Dank grosser Flexibilität konnten im Jahr 2021 viele Kurse in Châtillon covidtauglich durchgeführt werden. Auch die externen Kunden konnten ihre Aktivitäten mehrheitlich «normal» durchführen. Für das Zentrum stellt dies organisatorisch immer noch eine grosse Herausforderung dar. Die Kunden brauchen physisch mehr Platz, insbesondere in der Kantine ist da Flexibilität gefragt. Dank guter Planung und Koordination konnten aber immer Lösungen angeboten werden, welche die Kunden zufrieden stellten.

Im Verlaufe des Jahres konnten wir ausserdem einen Leiter für unser Ausbildungszentrum anstellen. Auch im administrativen Bereich konnte das Team-Châtillon verstärkt werden.

Trotz Corona wurden im AZCh 171 Kurse durchgeführt, welche zwischen 1 und 5 Tage dauerten. Übers ganze Jahr wurden für die Feuerwehrkurse und für die Aus- und Weiterbildung 7261 m3 Erdgas verbraucht.

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